Am 27.03.2020 öffnete der westeuropäische Server
Communio. Hierbei handelte es sich um einen Server, bei dem gegen das
Abarbeiten von Quests Belohnungen verteilt würden. Hierzu folgende Zitate aus
dem offiziellen Forumpost von MaxRojale :
"Ranking-Rewards in den ersten 4 Wochen
Die Einstellungen der neuen Server sind auf
„normal“ gesetzt. Das Spieler-Ranking richtet sich nach euren Erfolgen bei
Quests : [...] Jeden Montag um 9 Uhr (MEZ) wird das Ranking eingefroren
und die besten 3 Spieler werden belohnt."
Das heißt im Klartext:
Die ersten 4 Wochen sind der Zeitraum vom 27.03.2020 bis zum 24.04.2020
Jeder Montag 9 Uhr (MEZ) in diesem Zeitraum sind: 30.03.2020, 06.04.2020, 13.04.2020, 20.04.2020 (Der Montag am 27.04.2020 liegt nicht in den ersten vier Wochen.)
So hätte die Verteilung der Belohnungen nach der Ankündigung stattfinden müssen. Nur so deckt sich das Verteilungsverfahren mit der Aussage, dass die Ranking-Rewards jeden Montag in den ersten vier Wochen verteilt würden. Leider, konträr zu der Serverankündigung, wurden die ersten Questrewards am 06.04.2020 ausgegeben. Am ersten Montag, dem 30.03.2020 war nicht einmal das Questranking online. Das Ranking wurde erst am 31.03.2020 um ca. 11 Uhr veröffentlicht, nach welchem ich den zweiten Platz belegt hätte. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht sauer oder enttäuscht, dass ich jetzt keine Belohnungen erhalten habe mir geht es hier ausschließlich um Gerechtigkeit und die Art wie hier mit Kunden umgegangen wird. Nachdem ich den Beitrag von MaxRojale sah, dass die ersten Questrewards erst am 06.04.2020 ausgeteilt würden spielte ich nicht weiter, da ich mich getäuscht fühl(t)e.
Ich schrieb den Support an und forderte einen Refund meiner am Wochenende für den Serverstart gezahlten Payments. Ich bot dem Support an dass eine Kulanzentschädigung von lächerlichen 13% der ausgegebenen Drachenmünzen mich zufrieden und motiviert halten würden (nicht einmal eine Forderung in €, von der investierten Zeit am Wochenende will ich gar nicht anfangen). Der Support lehnte entschlossen ab, mit der Begründung, dass ein Kaufvertrag zu Stande gekommen sei und die Items/Währung nach Angaben ausgeliefert worden wären. Das ist an sich richtig. Die Frage aber ist.. unter welchen Voraussetzungen? Hätte ich angesprochene Payments getätigt, wenn ich gewusst hätte, dass man von der Ankündigung abweicht und ich für diese Quests eine Woche länger als geplant zeit habe?
Geht es mir hier wirklich ums Geld? Um die paar Kröten? Eher nicht. Es geht mir darum, dass m.M.n. in diesem Fall eine Täuschung nach § 123 Abs. 2 Satz 1 BGB vorliegt.
Auszug:
" § 123 Anfechtbarkeit wegen Täuschung oder Drohung
(1) Wer zur Abgabe einer Willenserklärung durch arglistige Täuschung oder widerrechtlich durch Drohung bestimmt worden ist, kann die Erklärung anfechten."
Dass dieser Fall nicht ganz einfach ist, ist mir durchaus bewusst. Denn mir wurden ja nicht 1300 Drachenmünzen versprochen und ich habe dann nur 600 erhalten. Mir wurde auch kein Kostüm+ für 30 Tagen Laufzeit versprochen und ich habe dann nur eins mit 4 Tagen Laufzeit bekommen. Jedoch kann man schon davon ausgehen, dass Leute auf einem speziellen Questserver anfangen um an die angepriesenen Belohnungen zu kommen und man dann nicht NACH dem ersten Montag hören möchte, dass man bis zu dem Montag danach spielen (und sich auf Platz 1-3 halten) muss um die Belohnungen zu erhalten. Das ist für mich ein doppelter Scam, ggf. würde hier ein zweiter EXP-Ring, zweiter Lolli (oder was auch immer, you name it) nötig werden um die Plätze zu sichern. Ist das fair?
Die wichtigste Frage die ich mir hier stelle ist, ist das die Art und Weise wie man in einem sehr alten Onlinespiel mit seinem sehr alten und eingesessenen Kundenstamm der für regelmäßige Zahlungen sorgt umgehen möchte, Dennis ?
Ich bin mir nicht sicher, aber hätte man hier in diesem Fall einen guten Willen für einen sehr verständlichen Sachverhalt gezeigt, hätte man das entgangene Geld in diesem Monat durch die Ausgaben von mir und meiner Kollegen wahrscheinlich fünf- bis zehnfach wieder in den Kassen. Dafür dann schlechte PR und einen Umsatzrückgang für diese Kleinigkeit in Kauf nehmen - vielleicht sollte ich in dieses Konzept der BWL noch eingeweiht werden, damit ich die daraus entstehenden benefits daraus dann auch verstehe. Vielleicht denke ich hier auch illusorisch, aber ich komme aus einer Branche in der Kundenzufriendenheit die oberste Priorität hat und in der der falsche Umgang mit Kunden zu Milliardendefiziten führen können.
Entsprechend sollte Herr Alexander Rösner eventuell ein paar Maßnahmen in den Feldern customer service & ethics and compliance ergreifen.
Für Gespräche über eine Erstattung von Belohnungen für den ersten Montag (30.03.2020) nach Rangliste, einer Rückerstattung von mind. 25% des ausgegebenen Geldes in Form von Euro oder Drachenmünzen bin ich weiter bereit. Dafür bin ich dann auch wieder bereit positive Worte über das Unternehmen zu verfassen und den Forumpost hier zu korrigieren.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Mit freundlichen Grüßen,
Nullzins